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Vor Treffen mit Trump: Verbündete sagen Selenskyj "volle Unterstützung" zu

Der ukrainische Präsident hat sich vor seinem Treffen mit Trump mit Verbündeten aus Europa und Kanada abgestimmt. Die sagten ihm erneut Unterstützung zu. Aggressor Russland behauptet unterdessen, weitere Gebiete erobert zu haben.
Am Sonntag empfängt US-Präsident Donald Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Dabei soll über einen möglichen Weg gesprochen werden, wie der Krieg beendet werden kann, den Russland seit fast vier Jahren gegen die Ukraine führt.
Im Vorfeld beriet sich Selenskyj mit mehreren Verbündeten. Auf Initiative von Bundeskanzler Friedrich Merz habe der ukrainische Präsident eine Reihe von Staats- und Regierungschefs und Vertreter von EU und NATO über seine bevorstehenden Gespräche mit Trump informiert, teilte die Bundesregierung am Abend mit.
"Volle Unterstützung" aus Europa und Kanada
Über konkrete Inhalte wurde bislang nichts bekannt. In der Mitteilung hieß es lediglich, elf Staats- und Regierungschefs aus Europa und Kanada sowie die Spitzen von NATO und der EU hätten der Ukraine "ihre volle Unterstützung" zugesichert und unterstrichen, "in enger Koordination mit den USA für einen nachhaltigen und gerechten Frieden in der Ukraine einzutreten".
Selenskyj selbst hatte zuvor mitgeteilt, er wolle mit Trump über seine an Heiligabend präsentierten 20 Punkte für einen möglichen Friedensplan sprechen. Kernthema seien die Sicherheitsgarantien für die Ukraine für den Fall eines Waffenstillstands, um vor einem neuen russischen Angriff dauerhaft geschützt zu sein. Der 20-Punkte-Plan baut auf einem 28-Punkte-Plan auf, den die USA im November vorgelegt hatten und der als sehr russlandfreundlich kritisiert worden war.
Selenskyj will Europäer nach Trump-Gespräch informieren
Auf dem Weg in die USA traf Selenskyj Kanadas Premierminister Mark Carney im kanadischen Halifax. Das Treffen von Trump und Selenskyj soll in Trumps Residenz Mar-a-Lago in Florida stattfinden - am Sonntag um 13 Uhr Ortszeit (19 Uhr MEZ). Ursprünglich war das Treffen für 15 Uhr Ortszeit vorgesehen, wurde dann aber laut Weißem Haus vorverlegt. Vertreter Russlands oder Europas sind nicht dabei.
Putin droht erneut mit Fortsetzung des Krieges
Aus dem Kreml kamen im Vorfeld des Treffens von Trump und Selenskyj ähnliche Äußerungen wie zuletzt vor nahezu jeder Gesprächsrunde: Präsident Wladimir Putin warf der Ukraine vor, den Krieg nicht auf friedlichem Wege beenden zu wollen. Zugleich drohte er erneut damit, dass Russland alle Ziele gewaltsam durchsetzen werde, sollte die Ukraine nicht einlenken.
"Wenn der Machtapparat in Kiew nicht bereit ist, die Angelegenheit friedlich zu regeln, dann werden wir alle vor uns liegenden Aufgaben im Rahmen der speziellen Militäroperation mit Waffengewalt lösen", sagte Putin. Zudem erklärte er, weitere Gebiete erobert zu haben - unter anderem in der Region Donezk. In Russland darf der Krieg nicht Krieg genannt werden, sondern wird von der Führung als "spezielle Militäroperation" bezeichnet.
Selenskyj wirft Putin immer wieder Lügen über angebliche Eroberungen vor. Kurz vor dem Treffen mit Trump sagte er aber auch, es gebe Kompromissvorschläge für die offenen Gebietsfragen. Er betonte zugleich erneut, dass es "rote Linien für die Ukraine und das ukrainische Volk" gebe.
Massive Angriffe - auch auf Kiew
Die russische Führung hatte bereits mehrfach behauptet, zu Verhandlungen über eine Beendigung des Krieges bereit zu sein, war dabei aber stets bei ihren Maximalforderungen geblieben. Als Kernpunkt gilt - neben den Sicherheitsgarantien - die Frage möglicher Gebietsabtretungen. Russische Truppen haben derzeit etwa ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets unter ihrer Kontrolle. Putin beansprucht aber auch Regionen, die nie von russischen Truppen nicht komplett erobert wurden. Dabei geht es vor allem um die Region Donezk.
In den vergangenen Stunden hatte Russland die Ukraine erneut mit massiven Angriffen überzogen - auch die Hauptstadt Kiew. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagte, diese Angriffe hätten den Kontrast verdeutlicht zwischen "der Bereitschaft der Ukraine, einen dauerhaften Frieden zu erreichen, und der Entschlossenheit Russlands, den Krieg fortzusetzen".
Pflegeversicherung: GKV-Chef warnt vor Zahlungsunfähigkeit von Pflegekassen

Im kommenden Jahr könnte mehreren Pflegekassen die Zahlungsunfähigkeit drohen. Davor warnt der Chef des GKV-Spitzenverbandes, Blatt. Er fordert, die Bedingungen für die Anerkennung von Pflegebedürftigkeit zu verschärfen.
Der Spitzenverband der Krankenkassen drängt auf Reformen in der Pflege und warnt vor drohender Zahlungsunfähigkeit mehrerer Pflegekassen im kommenden Jahr.
"Die Pflegeversicherung lebt auf Pump mit Darlehen des Bundes in Höhe von mittlerweile 4,2 Milliarden Euro", sagte der Chef des GKV-Spitzenverbandes, Oliver Blatt, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Das decke 2026 zwar annähernd das Defizit, allerdings nur rein rechnerisch.
Die Finanzierung sei "derart auf Kante genäht", dass nach Einschätzung seines Verbandes "einzelne Pflegekassen im kommenden Jahr Liquiditätshilfen benötigen werden", sagte Blatt. "Dafür gibt es zwar ein geregeltes Verfahren, doch es zeigt, wie stark der Reformbedarf ist."
"Brisanz der Lage immer noch nicht allen klar"
Mit Blick auf die Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Pflegereform, die Anfang Dezember umstrittene Ergebnisse vorgelegt hatte, sagte Blatt: "Ich habe den Eindruck, die Brisanz der Lage ist immer noch nicht allen Beteiligten klar."
Der Verbandschef sprach sich unter anderem dafür aus, die Bedingungen für die Anerkennung einer Pflegebedürftigkeit und die Einstufung in einen der fünf Pflegegrade zu verschärfen. Die Reform von 2017 sei "sehr großzügig" gestaltet worden, argumentierte er. Seitdem habe sich die Zahl der Pflegebedürftigen in etwa verdoppelt, von drei auf fast sechs Millionen.
Erneute Parlamentswahl: Neue Regierung oder Dauerkrise im Kosovo?

Im Kosovo wird heute zum zweiten Mal in diesem Jahr gewählt. Zehn Monate lang fand der linksnationale Premier Kurti keinen Koalitionspartner. Die Opposition sieht ihn als Spalter, er selbst strebt die absolute Mehrheit an.
Die politische Ausgangslage im Kosovo ist das, was man eine politische Pattsituation nennt. Der stärkste politische Akteur ist Noch-Premier Albin Kurti. Von ihm hing alles ab in den vergangenen Monaten, und das könnte sich auch weiter so fortsetzen.
Kurti regierte mit seiner linksnationalen Vetevendosje-Partei eine volle Legislaturperiode lang (von 2021 bis 2025) mit absoluter Mehrheit. Dann holte seine Partei bei der Parlamentswahl im Februar rund 42 Prozent der Stimmen. Das war zwar auch wieder das mit Abstand beste Ergebnis, doch Kurti brauchte von da an einen Koalitionspartner und fand ihn nicht. Das liegt unter anderem daran, dass er zu sehr polarisiert.
Kämpfer für Selbstbestimmung oder Populist?
Der 50-jährige Kurti ist ein ehemaliger Anführer von Studentenprotesten und politischer Aktivist der Kosovo-Untergrundarmee UCK. Unter dem Regime des serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic wurde er im Gefängnis gefoltert.
Kurti galt nach seiner Freilassung als Kämpfer für die Selbstbestimmung des Kosovo und gegen die Korruption. Viele seiner Anhänger verehren ihn noch immer und betreiben einen regelrechten Personenkult um ihn.
Andere sehen ihn dagegen als eine politische Enttäuschung und als einen Populisten. Die Opposition wirft Kurti vor, in seiner vierjährigen Regierungszeit so arrogant und autoritär geworden zu sein, dass eine Kooperation mit ihm unmöglich geworden sei.
Kurti wiederum sieht die Schuld an der aktuellen Regierungskrise nur bei den anderen Parteien. Sie seien destruktiv und von Neid und Missgunst durchzogen.
Wahlsieger ohne ausreichende Mehrheit
Albin Kurti hätte nach der Wahl im Februar mit 42 Prozent der Stimmen eigentlich leicht einen Koalitionspartner finden können. Doch es fehlte der Wille für ernsthafte Koalitionsverhandlungen - so sieht es einer der bekanntesten Politikanalysten des Kosovo, Albert Krasniqi, von der Nichtregierungsorganisation Democracy Plus, sagt: "Die regierende Vetevendosje-Partei wollte ihre Macht nicht mit anderen Parteien teilen." Sie habe sich darauf fokussiert, einzelne Abgeordnete auf ihre Seite zu ziehen. "Und statt mit den Oppositionsparteien zu verhandeln, wurden diese attackiert."
Vetevendosje habe auf Neuwahlen zum Jahresende spekuliert, weil dann viele Kosovaren aus der Diaspora auf Heimaturlaub sind. "Es wird geschätzt, dass da mehr als 300.000 Leute kommen und dass die meisten Vetevendosje-Wähler sind", sagt Krasniqi.
Wahl des Parlamentspräsidenten 50 Mal gescheitert
Seit gut zehn Monaten dauert nun schon die Regierungskrise im Kosovo an. Ein Problem war dabei auch die kosovarische Verfassung. Sie sieht vor, dass nach jeder Parlamentswahl zuerst das Parlament neu formiert werden muss. Dazu muss die stärkste Partei einen Parlamentspräsidenten vorschlagen und der muss dann von der absoluten Mehrheit des Parlaments gewählt werden.
Das scheiterte in diesem Jahr mehr als 50 Mal. Die Vetevendosje-Partei hatte insgesamt fünf Kandidaten vorgeschlagen. Für die anderen Parteien waren das zum Teil sehr umstrittene Politiker. Erst Ende August, nach siebeneinhalb Monaten, konnte man sich auf einen Kandidaten einigen.
Doch dann scheiterte die Bildung einer Regierungskoalition ziemlich schnell. Es hatte nie ernsthafte Verhandlungen gegeben, zwischen Kurtis Vetevendosje und den drei großen Oppositionsparteien, PDK, LDK und AAK.
Opposition beklagt Spaltung des Landes
Lumir Abdixhiku, der Vorsitzende der liberalkonservativen LDK-Partei (einer Partnerpartei von CDU und CSU), klang immer so, als ob es mit Kurti nicht ansatzweise ein Vertrauensverhältnis gäbe. "Wir haben eine Regierung erlebt, die keine gleichberechtigten Bürger anerkennt, sondern zwischen Anhängern und Feinden unterscheidet", sagt Abdixhiku. Die Regierung habe das Land in "Patrioten und Verräter, in Gut und Böse" gespalten und ein Klima des Zorns statt des Friedens geschaffen, so der LDK-Politiker.
Die Oppositionsparteien werfen Kurti vor, als Premierminister eine schlechte Wirtschaftspolitik gemacht zu haben. Er habe sich zudem in den Konflikt mit der serbischen Minderheit im Norden des Kosovo verbissen. Kurti ließ dort lokale serbische Behördenstrukturen schließen und seine kosovo-albanische Polizei zum Teil hart durchgreifen.
Viele Vetevendosje-Anhänger rechnen das Kurti hoch an. Aus ihrer Sicht beschützt er den Kosovo vor dem Einfluss der autoritären serbischen Regierung in Belgrad.
Kurti gibt sich kämpferisch
Die EU verhängte jedoch Sanktionen gegen den Kosovo. Zwischen einer halben und einer Milliarde Euro an Hilfsgeldern wurden eingefroren. Wobei das ab Anfang kommenden Jahres laut EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zum Teil wieder aufgehoben werden soll.
Kurti wirft den Oppositionsparteien vor, die alte korrupte Machtelite des Landes zu verkörpern und für die aktuelle Regierungskrise verantwortlich zu sein. Kurti gab sich vor wenigen Tagen bei einem Wahlkampfauftritt kämpferisch. "Am 28. Dezember müssen wir einen weiteren Sieg erringen. Und wir brauchen mehr als 50 Prozent, um das Parlament schnell zu konstituieren und eine stabile Regierung zu bilden." Man sei in dieser Legislaturperiode auf "Destruktivität gestoßen, auf Wut und Neid, auf viele Blockaden und Hindernisse", so Kurti in seiner Wahlkampfrede.
Gefahr einer politischen Dauerkrise
Wenn es nun bei der Wiederholung der Parlamentswahl wieder keine klaren Mehrheitsverhältnisse und keine Kooperationen gibt, dann kommt recht bald ein weiteres Problem hinzu. Im April läuft die Amtszeit der Staatspräsidentin Vjosa Osmani aus, und das Parlament muss im März einen neuen Präsidenten wählen mit einem bestimmten Quorum.
Wenn das scheitert, dann muss sich das Parlament erneut auflösen. Und dann könnte es im Kosovo eine politische Dauerkrise geben.
Myanmar: Die Junta lässt wählen - zwischen genehmen Parteien

In Myanmar wird heute das Parlament neu gewählt. Beobachter sprechen von einer Scheinwahl, mit der die Junta ihre vor knapp fünf Jahren brutal erlangte Macht legitimieren möchte.
Es soll klingen wie ein Aufbruch in demokratische Zeiten: Das Militärregime bezeichnet die Wahlen in Myanmar, dem einstigen Burma, als Rückkehr zum Mehrparteiensystem. Zugelassen sind aber nur Parteien, die sich dem Militär unterwerfen. Neben dem politischen Arm des Militärs - der Partei USDP - dürfen auf nationaler Ebene fünf weitere Parteien antreten.
Mit den ausgerufenen Wahlen wolle die Junta ihre durch den Putsch 2021 erlangte Macht legitimieren, sagt die Politikwissenschaftlerin Moe Thuzar. Sie leitet die Myanmar-Studien des Singapurer Yusof Ishak Institute (ISEAS). Für sie sind die Wahlen in Myanmar nicht frei und unabhängig: "Das Militärregime hat von Anfang den Ablauf der Wahlen beeinflusst, indem es die starke demokratische Opposition marginalisiert hat, die sich bei Wahlen ja präsentieren würde."
Die wichtigsten politischen Akteure seien damit nicht anwesend. "Große politische Parteien wie die Nationale Liga für Demokratie und die Shan-Liga für Demokratie sind aus dem Register gestrichen", sagt die Wissenschaftlerin.
Militär bekämpft die eigene Bevölkerung
Bei den letzten Wahlen in Myanmar gewann 2020 die Nationale Liga für Demokratie von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi haushoch und konnte damals erneut die Regierung stellen. Doch kurz darauf putschte das Militär, verhaftete die Regierungsmitglieder und schlug die Proteste nieder.
Seitdem bekämpft das Militär die eigene Bevölkerung, nennt die Mitglieder der Opposition Terroristen und begründet so die Härte der militärischen Operationen.
Dabei werden regelmäßig Schulen, Krankenhäuser und Dörfer bombardiert. Die Wahl wird nur in den Regionen stattfinden, die das Militär kontrolliert und verwaltet. Wo Rebellen und Widerstandskämpfer das Sagen haben, werden keine Wahllokale eröffnet.
Kritik an der Wahl wird bestraft
Internationale Beobachter kritisieren die Wahlem. Tom Andrews, der UN-Sonderberichterstatter für die Menschenrechtslage in Myanmar, sagt:
Oppositionelle im Exil haben zum Boykott der Wahlen aufgerufen. Aber im Vorfeld berichten viele in Myanmar bereits, dass sie zur Wahl gedrängt werden. Nicht wählen zu gehen, könnte für sie Repressionen bedeuten. Denn das Regime hat ein neues Gesetz verabschiedet, das Kritik an der Wahl mit langen Haftstrafen und sogar mit der Todesstrafe belegt.
Auf der Grundlage dieses Gesetzes wurden in den vergangenen Monaten bereits Hunderte Personen festgenommen. Meinungs- und Pressefreiheit existiert in Myanmar nicht.
Die Jungen wandern aus
Die Democratic Voice of Burma ist eine journalistische Nachrichtenplattform, die vom benachbarten Thailand aus über die Situation im Land berichtet. "Es ist kein normales Leben mehr möglich in dem Land.", sagt Chefredakteur Aye Chanh Naing. Er habe es noch nie in einem so schlechten Zustand erlebt.
Die wirtschaftliche Lage sei schlecht, es gibt nur sehr wenig Arbeitsplätze. "Und es gibt dieses Gesetz zur Wehrpflicht, deshalb wandern junge Menschen aus", so Naing. Die jungen Leute hätten nichts mit Politik zu tun, aber ihr Leben sei in Gefahr, wenn sie in Myanmar blieben, meint der Journalist.
Will Juntachef auch Präsident werden?
Die Militärregierung weist Kritik an den Wahlen zurück. Diese Wahlen fänden für das Volk statt und nicht für die internationale Gemeinschaft, sagte ihr Sprecher Zaw Min Tun bei einer seltenen Pressekonferenz. Er deutete an, das Juntachef Min Aung Hlaing nach den Wahlen eine Führungsrolle in der Regierung übernehmen könnte: "Er hat in der Vergangenheit erklärt, dass er seine Erfahrung immer zum Wohle des Landes einsetzen werde, wenn der Staat ihm eine Aufgabe übertrage."
Die Verfassung Myanmars schließt bislang aus, dass der militärische Oberbefehlshaber gleichzeitig auch Präsident werden kann. Daher ist unklar, wie die genaue Machtverteilung nach den Wahlen aussehen wird. Für die Bevölkerung im Bürgerkriegsland wird sich die Situation kaum ändern. Millionen Menschen wurden aus ihren Dörfern vertrieben, die Armut ist groß, und eine echte Möglichkeit zur demokratischen Mitbestimmung ist nicht in Sicht.
Thema im UN-Sicherheitsrat: Heftige Kritik an Israels Anerkennung von Somaliland

Als erstes Land hat Israel die abtrünnige Region Somaliland als Staat anerkannt. Das sorgt für internationale Kritik. Am Montag wird sich der UN-Sicherheitsrat damit befassen.
Der UN-Sicherheitsrat kommt am Montag zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen, weil Israel die ostafrikanische Republik Somaliland als unabhängigen Staat anerkannt hat.
Vor dem Treffen in New York warnten 21 überwiegend muslimische Länder in einer gemeinsamen Erklärung vor "schwerwiegenden Folgen" des beispiellosen Vorgehens Israels für "den Frieden und die Sicherheit am Horn von Afrika und im Roten Meer" sowie für die internationale Sicherheit.
Israel hatte am Freitag als weltweit erstes Land die abtrünnige Region Somaliland als souveränen Staat anerkannt. Somaliland, eine muslimische Region im Norden Somalias mit nur wenigen Millionen Einwohnern, ist seit mehr als drei Jahrzehnten praktisch unabhängig.
Somalias Regierung beklagt "vorsätzlichen Angriff"
Israels Vorgehen erfolgte wenige Tage, bevor Somalia turnusgemäß die Präsidentschaft im UN-Sicherheitsrat übernimmt. Die somalische Regierung sprach von einem "vorsätzlichen" und "rechtswidrigen" Angriff Israels auf die Souveränität des Landes.
Israels Anerkennung von Somaliland als Staat stelle einen "schwerwiegenden Verstoß gegen die Grundsätze des Völkerrechts" dar, heißt es in der von Katar veröffentlichten Erklärung der 21 Länder. Man lehne zudem jegliche "potenzielle Verbindung" zwischen Israels Schritt und Versuchen ab, Palästinenser aus dem Gazastreifen zu vertreiben.
Italien: Festnahmen wegen Verdachts der Hamas-Finanzierung

Ein Verein aus Genua soll mehrere Millionen Euro an Spendengeldern für den Gazastreifen an die Terrorgruppe Hamas weitergeleitet haben. Die italienische Polizei hat jetzt landesweit sieben Personen festgenommen.
Spezialeinheiten der italienischen Polizei sind mit einer Großrazzia in zehn Städten gegen ein Finanznetzwerk der Terrororganisation Hamas vorgegangen. Gegen neun Verdächtige liegen Haftbefehle vor. Sieben wurden festgenommen, zwei befinden sich laut Staatsanwaltschaft im Ausland.
Den Beschuldigten wird vorgeworfen, insgesamt rund sieben Millionen Euro unter dem Deckmantel der Wohltätigkeit an die Hamas geschleust zu haben.
Kontakte zur Hamas-Führung in der Türkei
Im Zentrum der Ermittlungen steht ein Verein aus Genua und dessen Vorsitzender. Er soll laut Ermittlern direkten Kontakt zur Hamas-Führung in der Türkei gehalten und in abgehörten Telefonaten Sympathie für Terroranschläge geäußert haben. Zudem soll er Koordinator eines gesamteuropäischen Netzwerks gewesen sein, das die Hamas finanzierte.
Ein weiterer Beschuldigter soll in der Toskana systematisch Spenden während der Gebete in Moscheen gesammelt haben, die angeblich für humanitäre Hilfe in Palästina gedacht waren. Tatsächlich flossen laut Polizei mehr als zwei Drittel dieser Einnahmen direkt an die Hamas oder zur Unterstützung an Angehörige von Attentätern.
Die Ermittlungen gegen die Verdächtigen liefen teils schon vor dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und basieren unter anderem auf Informationen israelischer Behörden sowie auf verdeckten digitalen Operationen. Italiens Außenminister Antonio Tajani sprach von einer "wichtigen Antiterror-Maßnahme".
Überarbeitung des Koalitionsvertrags?: SPD will erst den aktuellen Vertrag abarbeiten

Im Mai hatten CDU, CSU und SPD ihren Koalitionsvertrag unterzeichnet. Aus der CDU kommen Forderungen, sich nicht zu strikt daran zu halten. Die Reaktion der SPD: Man soll erst mal umsetzen, was man beschlossen habe.
Der Vorstoß aus der Union, den Koalitionsvertrag zu überarbeiten, stößt beim Partner SPD auf Ablehnung. Im aktuellen Koalitionsvertrag gebe es "viele wichtige und entscheidende Vereinbarungen für die Zukunft des Landes, welche wir gemeinsam umsetzen wollen", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Dirk Wiese, der Rheinischen Post. Dies habe Vorrang, "es gibt genug zu tun". Wiese verwies auch auf die im kommenden Jahr erwarteten Ergebnisse der Kommissionen zur Zukunft der sozialen Sicherungssysteme.
Kanzleramtschef Thorsten Frei hatte gestern in einem Zeitungsinterview vorgeschlagen, sich nicht zu eng an den Koalitionsvertrag zu halten. Eine Koalition müsse "die Kraft haben, sich neuen Herausforderungen zu stellen, die man zu Beginn noch nicht absehen konnte", so der CDU-Politiker. Ähnliche Äußerungen hatte er auch früher schon gemacht - ähnlich wie Wirtschaftsministerin Katherina Reiche, ebenfalls CDU.
SPD-Fraktionschef offen für Überarbeitung
Schon damals hatten SPD-Politiker solche Überlegungen kritisiert. SPD-Fraktionschef Matthias Miersch sagte, er sehe eine grundsätzliche Neuverhandlung "an keiner Stelle". Er fügte aber hinzu, es müsse immer wieder geschaut werden, ob es Dinge gebe, die "überarbeitet werden sollen" oder die beim Abschluss des Vertrags nicht geregelt worden seien.
CDU, CSU und SPD hatten ihren Koalitionsvertrag im April vorgestellt und im Mai unterzeichnet. Darin finden sich eine Reihe von Punkten, die zuletzt für heftigen Streit innerhalb der Koalition geführt hatten - etwas das Thema Rente.
Nordosten der USA: Schneereichster Wintersturm in New York seit Jahren

Winterstürme ausgerechnet zur Hauptreisezeit des Jahres: In New York und angrenzenden Regionen hat massiver Schneefall für enorme Behinderungen im Verkehr gesorgt. Hunderte Flüge mussten gestrichen werden.
Ein Wintersturm hat New York so viel Schnee wie lange nicht beschert: In der Nacht von Freitag auf Samstag fielen in der Metropole bis zu elf Zentimeter - dem Nationalen Wetterdienst zufolge so viel wie seit mehr als drei Jahren nicht. Die Behörden riefen die Menschen auf, möglichst zu Hause zu bleiben.
Für New York, aber auch die Bundesstaaten Pennsylvania, New Jersey und Connecticut sowie Teile von Michigan, Massachusetts und Rhode Island wurde zudem eine Unwetterwarnung herausgegeben. Der Nationale Wetterdienst warnte vor gefährlichen Reisebedingungen im ganzen Nordosten.
Notstand ausgerufen - Hunderte Flugausfälle
Unter anderem im Bundesstaat New York wurde für einige Landkreise der Notstand ausgerufen. "Im Grunde mache ich mir Sorgen um die Sicherheit auf den Straßen", sagte Gouverneurin Kathy Hochul in einem Interview mit dem US-Sender CBS 2. "Es gibt so viele Menschen, die über die Weihnachtsfeiertage zu ihren Lieben gereist sind und möglicherweise heute Abend oder morgen früh ihre Rückreise planen."
Auch im Bundesstaat New Jersey galt der Notstand. "Dieser Sturm wird zu gefährlichen Straßenverhältnissen führen und den Urlaubsverkehr beeinträchtigen", sagte die Gouverneurin Tahesha Way in einer Erklärung. Für New York, aber auch die Bundesstaaten Pennsylvania, New Jersey und Connecticut sowie Teile von Michigan, Massachusetts und Rhode Island wurde zudem eine Unwetterwarnung herausgegeben.
Das Wetter sorgte auch für Flugausfälle und Verspätungen. Hunderte Flüge wurden in den USA gestrichen. Das Portal Flightaware, das Flüge im US-Luftraum verfolgt, sprach von landesweit 796 gestrichenen Flügen am Samstag (Ortszeit) - am Freitag waren es sogar 1.710. Besonders betroffen waren demnach die drei Flughäfen des Großraums New York betroffen - die Flughäfen John F. Kennedy International und LaGuardia in New York sowie Newark Liberty International im nahen US-Bundesstaat New Jersey.
Regional
Baden-Württemberg: So viele Menschen haben 2025 in BW die Lotto-Millionen geknackt

Lotto-Spielen ist Glücksspiel - aber manchmal schlägt das auch zu: So wie bei 31 Menschen aus Baden-Württemberg, die in diesem Jahr durchs Lotto-Spielen zu Millionären würden.
Manche tippen immer die gleichen Zahlen, andere versuchen stets eine andere Kombination: Lotto-Spieler können mit kleinem Einsatz große Gewinne einfahren. 31 Menschen aus Baden-Württemberg hatten in diesem Jahr besonders viel Glück und wurden Lotto-Millionäre, wie eine Sprecherin von Lotto Baden-Württemberg mitteilte (Stand: 27. Dezember). Hinzu kommen an Silvester weitere zwölf Millionen-Gewinne.
Mann aus Hohenlohekreis gewann Rekordsumme im Mai
Mit 120 Millionen Euro erzielte ein Mann aus dem Hohenlohekreis im Mai den höchsten jemals erzielten Gewinn bei einer Lotterie von Lotto Baden-Württemberg - komplett steuerfrei. Er hatte bei der Eurojackpot-Ziehung die Gewinnzahlen 1, 5, 27, 36 und 43 sowie die Eurozahlen 5 und 9 richtig angekreuzt und online abgegeben, wie die Sprecherin sagte. Damit löste er den bisherigen Spitzenreiter ab, einen Mann aus dem Schwarzwald, der 2016 die damalige Höchstsumme im Eurojackpot von 90 Millionen Euro gewonnen hatte.
Erst an Heiligabend knackte eine Frau aus dem Kreis Ludwigsburg den Jackpot beim Lotterieklassiker 6aus49 - und gewann fast 38 Millionen Euro. Mit einem für mehrere Wochen gültigen Spielschein hatte sie auf die Zahlen 7, 8, 25, 32, 37 und 39 gesetzt. Die Superzahl lautete 8. Mehr Geld wurde in dieser Spielvariante in Baden-Württemberg nur einmal gewonnen: Im Oktober 2020 erzielte ein Tipp aus dem Zollernalbkreis mehr als 42,5 Millionen Euro.
Rhein-Neckar-Kreis hatte die meisten Großgewinne
Die meisten Großgewinne gab es demnach in diesem Jahr im Rhein-Neckar-Kreis. Dort gab es laut Lotto Baden-Württemberg insgesamt 14 Gewinne von mindestens 100.000 Euro. Auf Platz zwei liegt der Kreis Karlsruhe mit 13 Großgewinnen, gefolgt vom Kreis Ludwigsburg mit 12. Die Spieleinsätze bei Lotto Baden-Württemberg werden nach eigenen Angaben pro Woche rund 2,2 Millionen Spielaufträge verarbeitet. Am beliebtesten sei nach wie vor der Klassiker Lotto 6aus49. Die Spieleinsätze der Lotterien für 2025 liegen laut der Sprecherin bisher nicht vor. 2024 betrugen sie demnach rund 1,14 Milliarden Euro - vier Prozent mehr als im Vorjahr.
Lotto Baden-Württemberg: "Bestimmte Zahlen sind besonders beliebt"
"Alle Zahlen haben immer die gleiche Chance, gezogen zu werden", betont Lotto Baden-Württemberg. Aber Spieler könnten ein paar Dinge berücksichtigen, um zumindest die Höhe eines etwaigen Gewinns zu beeinflussen: Die Zahlen zwischen 1 und 31 würden beispielsweise aufgrund von Geburtstagen, Jahrestagen oder Ähnlichem besonders häufig als Lieblingszahlen getippt. Auch das Ankreuzen von Mustern oder Zahlenreihen sei beliebt. Im Falle eines Gewinns könne es daher passieren, dass es besonders viele Treffer gebe - und der Gewinn entsprechend geteilt werden müsse.
Berlin: Berlin-Spandau: Mehrere Menschen bei Brand in Hochhaus in Staaken verletzt

In Berlin-Spandau sind am Sonntag bei einem Brand in einem Hochhaus mehrere Menschen leicht verletzt worden. Wie ein Feuerwehrsprecher dem rbb sagte, ist ein Bewohner in ein Krankenhaus gebracht worden. Auch ein Feuerwehrmann sei leicht verletzt in eine Klinik gekommen. Die anderen Verletzten würden vor Ort in einer Gastwirtschaft medizinisch betreut. Es handelt sich laut dem Sprecher um zehn bis 20 Personen.
Große Hitze, schwieriges Löschen
In dem 16-geschossigen Haus in der Obstallee im Ortsteil Staaken haben am frühen Morgen mehrere Kellerverschläge Feuer gefangen - warum, ist noch unklar. Nach Angaben des Sprechers gestalten sich die Löscharbeiten sehr schwierig. Die Hitze sei sehr stark, weshalb die Einsatzkräfte nur schwer an die Brandorte herankämen. Auch die Rauchentwicklung ist sehr stark. Man habe sich einen weiteren Zugangsweg gesucht und hoffe, den Einsatz jetzt schneller abschließen zu können. Die Feuerwehr ist mit mehr als 100 Leuten im Einsatz.
Brandenburg, Berlin: Mehr als 500 Unfälle am Wochenende in Berlin - Glättewarnung für Südbrandenburg

Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und leichte Niederschläge führen zu sehr rutschigen Straßen und Wegen in Berlin und Brandenburg. Es gab am Wochenende Hunderte Unfälle. In der Nacht zum Sonntag beruhigte sich die Lage aber.
- Deutscher Wetterdienst warnt vor glatten Straßen und Wegen
- nach Hunderten glättebedingten Unfällen am Samstag hat sich die Lage beruhigt
- Temperaturen am Sonntag steigen über den Gefrierpunkt, in den folgenden Nächten weiter Vorsicht nötig
Wer an diesem Wochenende in Berlin und Brandenburg unterwegs ist, muss sich weiter vor glatten Wegen und Straßen in Acht nehmen. Der Deutsche Wetterdienst warnt für Berlin und Brandenburg den zweiten Tag in Folge vor Glatteis.
Besonders hoch ist die Gefahr am Sonntag laut der Warnung im Süden Brandenburgs. Betroffen sind demnach fast alle Regionen südlich der Autobahn 10, dem Südlichen Berliner Ring bis nach Frankfurt (Oder), in den Fläming, den Spreewald und die Niederlausitz. Dort kann es durch gefrierenden Regen sehr glatt auf Straßen und Gehwegen sein. Die Warnung gilt vorerst bis zehn Uhr am Sonntag.
In der Nacht zu Sonntag war die Lage auf den Straßen in der Region entspannt. Wie die Polizei in Brandenburg dem rbb sagte, gab es nur wenige Glätte-Unfälle. Das sagte auch ein Mitarbeiter des Lagedienstes der Berliner Polizei dem rbb.
Allein in Berlin am Samstag Hunderte Unfälle
Vom zweiten Weihnachtsfeiertag bis Samstag hatte es drastisch mehr Verkehrsunfälle in der Region gegeben als sonst. Die Feuerwehr warnte am Samstag: "Vermeiden Sie nach Möglichkeit nicht notwendige Aufenthalte im Freien."
Allein in Berlin wurden zwischen Freitagnachmittag und Samstagmorgen der Polizei 565 Verkehrsunfälle gemeldet. Zum Vergleich: Einen Tag vorher waren bei der Polizei im gleichen Zeitraum nur 152 Unfälle gemeldet worden. Den größten Einsatz in Berlin gab es am Freitagabend in der Märkischen Allee, Ecke Bentschener Weg, als zwölf Autos ineinanderfuhren. Dort blieb es beim Blechschaden.
In Brandenburg kam es ebenfalls zu mehr Unfällen. Nach vorläufigen Angaben der Polizei wurden seit Freitagabend, 18 Uhr rund 120 Verkehrsunfälle registriert. Dabei seien 19 Menschen verletzt worden, sagte ein Sprecher. Die Zahlen seien noch nicht belastbar, eine abschließende Statistik werde erst am Sonntag erwartet. Bereits jetzt liege das Unfallgeschehen jedoch deutlich über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Feuerwehr an der Belastungsgrenze - Kliniken behandeln Sturz-Verletzungen
Die Feuerwehr hatte zusätzliche Rettungswagen im Einsatz, mehrere Rettungsstellen waren überfüllt. Im Unfallkrankenhaus Berlin beispielsweise wurden am Samstagvormittag mehr als 30 Patientinnen und Patienten behandelt, die auf glatten Straßen und Wegen gestürzt sind. Wie eine Sprecherin der rbb24 Abendschau mitteilte, mussten vor allem Brüche behandelt werden, aber auch Platzwunden sowie Schädel-Hirn-Traumata. Unter den Betroffenen seien viele Radfahrer.
Am Potsdamer Krankenhaus Ernst von Bergmann führte das Glatteis zu einem "Massenanfall von Verletzten". "In der Rettungsstelle wurden zeitweise bis zu 86 verletzte Patientinnen und Patienten versorgt", sagte eine Sprecherin des Krankenhauses. Zur Bewältigung der Lage wurden auch die Unfall- und Allgemeinchirurgie alarmiert. "Auch das Team der Kinder- und Jugendchirurgie behandelt aktuell leicht verletzte Erwachsene", sagte die Sprecherin.
Potsdamer Busverkehr zeitweise eingestellt - Leichte Verspätungen am Flughafen
Wegen der Glätte fuhren in Potsdam am Samstagmorgen und -vormittag keine Busse. Reisende am Flughafen BER mussten sich auf kleinere Verspätungen einstellen. Mehrere Pilotinnen und Piloten hätten sich dazu entschieden, vor dem Start ihre Maschine zu enteisen, was zu leichten Verzögerungen beim Abflug führte. Starke Verspätungen habe es jedoch nicht gegeben, sagte ein Flughafensprecher.
Schneeregen in der Nacht zu Dienstag möglich
Am Sonntag soll dann wieder die Sonne rauskommen. Die Temperaturen erreichen um die 3 Grad. In der Nacht zu Montag soll es weitgehend niederschlagsfrei bleiben. Die Temperaturen fallen auf minus 1 bis 4 Grad.
Die Temperaturen am Sonntagmorgen liegen in der Region bei etwa -2 Grad. Tagsüber steigen sie bei Sonnenschein über den Gefrierpunkt, das Glatteis schmilzt. Laut Wettervorhersagen erreichen die Temperaturen am Sonntag in Berlin und Brandenburg Höchstwerte zwischen 2 und 4 Grad. Am Montag soll örtlich etwas Niesel- oder Sprühregen fallen, der am Morgen vor allem im Süden noch gefrieren und zu Glätte führen kann. Im Verlauf des Tages soll es dann häufiger ein wenig regnen, Glättegefahr besteht dann bei Plusgraden nicht mehr. In der Nacht zu Dienstag ist wiederum Schneeregen möglich - man sollte also weiter vorsichtig fahren.
Hessen: Huskies-Chef Paul Sinizin: "Das Jahr war richtungsweisend"

Paul Sinizin ist in seinem fünften Jahr als Chef bei den Kassel Huskies. Im Interview spricht er über seine Kindheit bei minus 30 Grad, sein 2025 beim Eishockey-Zweitligisten und darüber, welche Farbe Schranken haben sollten.
Bei den Kassel Huskies ist Paul Sinizin nicht mehr wegzudenken. Dabei ist der der 45-Jährige keiner, der gerne im Mittelpunkt steht; viel lieber zieht der gebürtige Sibirer im Hintergrund die Fäden. Aus diesen Fäden sind seit 2021 unter ihm als Geschäftsführer dicke Seile geworden. Im Jahresabschluss-Interview mit dem hr-sport spricht Sinizin über sportliche Rückschläge und väterliche Ratschläge.
hessenschau.de: Herr Sinizin, wir blicken gemeinsam auf das Jahr 2025 für die Kassel Huskies zurück. Ich fasse drei Themen kurz zusammen: Im April sind - mal wieder - die Aufstiegsträume für Ihr Team geplatzt. Dann der Umbau an und in der Arena, begleitet vom Ärger rund um den Gästeblock. Bevor wir bei diesen Themen ins Detail gehen, erst einmal die Frage: Welche Überschrift würden Sie diesem Jahr geben?
Sinizin: "Ereignisreich und zukunftsweisend" – das wäre, glaube ich, passend.
hessenschau.de: Das sind zwei große Worte. Wie zufrieden sind Sie denn mit 2025?
Sinizin: Da muss man differenzieren: Klar ist es ärgerlich, wenn man sportlich nicht die Ziele erreicht, die man sich setzt, deshalb war es schon ein bisschen enttäuschend, aber so ist halt nun mal der Sport. Ansonsten haben wir in der Arena und drumherum sehr, sehr viele große Schritte gemacht, wie beispielsweise die Vertragsunterzeichnung mit der MT Melsungen, die in anderthalb Jahren in der Halle spielt, und die ganze Entwicklung in Sachen Multifunktionalität. Das ist schon toll.
hessenschau.de: Schauen wir genauer rein und fangen bei dem Thema an, das wahrscheinlich am meisten wehgetan hat: Der Traum vom Aufstieg in die DEL ist erneut geplatzt nach der 2:4-Serienniederlage im Playoff-Halbfinale gegen die Eislöwen aus Dresden, die später Meister geworden und aufgestiegen sind. Positiv auf Kassel gedreht: Gehört denn zur größten Stärke der Huskies ihre Steh-auf-Mentalität im Anschluss?
Sinizin: Naja, natürlich ist jede Niederlage in den Playoffs und ein vorzeitiges Ausscheiden sehr, sehr schmerzhaft, aber grundsätzlich versuchen wir die Mentalität zu leben, dass man immer nach vorne blicken muss. Der Aufstieg ist das große Ziel, das wir verfolgen, aber wenn ich mir die Sachen anschaue, die drumherum passiert sind, wie beispielsweise die Anzahl der verkauften Dauerkarten, dann können wir nicht ganz so viel falsch machen. Deswegen war es, trotz des sportlichen Einzelthemas, ein sehr erfolgreiches Jahr für die Huskies.
hessenschau.de: Gehen wir thematisch weiter zum Umbau in und an der Arena: Es kommen ein Parkhaus und eine zweite Eisfläche dazu. Das klingt nach einem großen Schritt. Nehmen Sie uns mal mit - was ist Ihre Vision mit dem Eishockey-Sport in Kassel?
Sinizin: Wir haben lange Gespräche mit dem Deutschen Eishockey-Bund geführt. Der Standort in Kassel wäre sehr attraktiv für den Stützpunkt, weil er mitten in Deutschland geografisch perfekt gelegen ist. Nächstes Jahr werden wir die Eisfläche auf NHL-Maße umbauen: also schmaler, in der Länge bleibt sie gleich. Davon versprechen wir uns, dass wir für noch mehr Jugendspieler interessant werden, bevor sie den Sprung in die Staaten versuchen, weil dort auf diesem kleinen Eis gespielt wird. Mit zwei Flächen in der Größenordnung sind wir in Deutschland einmalig. Und das Parkhaus ist einfach eine logische Schlusskonsequenz, weil es ein Knotenpunkt ist. Wenn wir bei den Eishockey- und Handballspielen 4.500 bis 5.000 Zuschauer begrüßen dürfen, dann muss die Parkplatzmöglichkeit gegeben sein. In zwei, drei Jahren werden wir sehen, dass es ein toller Ort sein wird.
hessenschau.de: Das heißt, in zwei, drei Jahren soll alles fertig sein?
Sinizin: Da ist vielleicht noch nicht jede Fliese an der Wand und die letzte Schranke rot-weiß, aber bis Ende 2027 ist es unser Ziel, fertig zu sein.
hessenschau.de: Eine Detail-Nachfrage: Die Schranken müssen rot-weiß sein und können nicht blau-weiß werden?
Sinizin: (lacht.) Das war jetzt spontan dahergesagt. Es wird mit Sicherheit keine rot-weißen Schranken geben. (lacht)
hessenschau.de: Kommen wir zum nächsten Thema. In der Arena gibt es, zumindest von den Gästefans, einen großen Kritikpunkt: Viele Anhänger der Gastmannschaften haben und werden das Auswärtsspiel in Kassel boykottieren. Es geht ihnen darum, dass es weniger Stehplätze gibt und teilweise gäbe es dort eingeschränkte Sicht, sagen die Fans. Was sagen Sie denn zu dieser Diskussion?
Sinizin: Ich habe die Diskussion damals ein bisschen abgetan. Das war vielleicht auch ein bisschen unglücklich von mir ausgedrückt, als ich gesagt habe, dass ich die Diskussion albern finde. Man hätte es besser kommunizieren müssen. Uns war bewusst, dass es unglücklich ist, einen Stehblock in einen Sitzblock umzubauen. Man muss aber natürlich auch an die Wirtschaftlichkeit denken. Wir sind froh, dass wir jetzt einen Dienstleister gefunden haben, der diese Vario-Sitze so anpassen kann, dass wir sie einbauen können. Diese Möglichkeit gab es damals nicht.
hessenschau.de: Um es zu verstehen: Diese Vario-Sitze können, je nach Bedarf, als Sitzplatz aber auch hochgeklappt als Stehplatz genutzt werden, richtig?
Sinizin: Genau. Das gibt uns eine gewisse Flexibilität im Ticketverkauf. Das heißt, die Gästefans können es sich selbst aussuchen. Wenn da 30 Gästefans einen Sitzplatz buchen, dann sind es eben unten die 30 Sitzplätze. Dann werden die Wellenbrecher hochgefahren und oben drüber ist ein Stehplatzbereich.
hessenschau.de: Bleiben wir bei dem Blick nach vorne. Wenn Sie für das Jahr 2026 drei Wünsche frei hätten, welche wären das?
Sinizin: Der allererste Wunsch wäre, dass meine Familie gesund bleibt. Danach abzustufen ist schwierig. Natürlich würde ich mir wünschen, dass wir auf sportlicher Ebene diesen großen Schritt schaffen und dass die Kassel Huskies endlich wieder in der DEL spielen dürfen. Neben dem Sportlichen würde ich mir wünschen, dass die Menschen versuchen, auch in den Dingen, die mal nicht so gut laufen, glücklich zu sein. Ich verstehe Kritik und jeglichen Unmut - ein Eishockeyspiel ist wichtig, aber nicht das wichtigste im Leben.
hessenschau.de: Sie sind im fünften Jahr als Geschäftsführer bei den Kassel Huskies. Ich habe drei Bezeichnungen für Sie mitgebracht, die nicht so förmlich sind und bin gespannt, welche Bezeichnung Ihnen am besten für sich selbst gefällt: Chef, Visionär oder Antreiber?
Sinizin: Im Büro gibt es eine Regel bei uns: Es gibt keinen Chef. Wir sind alle Arbeitskollegen und jeder hat seinen Verantwortungsbereich. Also der Begriff gefällt mir gar nicht. Dieses Thema Visionär finde ich immer zu groß gegriffen - der Schuh ist mir zu groß. Natürlich habe ich eine Vision, aber ich glaube der Begriff "Antreiber" - positiv gesehen - ist der Begriff, der mir am meisten zusagen würde.
hessenschau.de: Dann werden wir zum Abschluss etwas persönlicher: Sie sind in Sibirien aufgewachsen, sind teilweise morgens bei minus 30 Grad auf Skiern zur Schule gefahren. Inwieweit hat Sie das geprägt?
Sinizin: Als ich nach Deutschland gekommen bin, war ich überflutet von all dem Reichtum, in dem man hier teilweise unbewusst aufwächst. Wir sind als Kinder mit weniger sehr glücklich aufgewachsen. Und das ist das, was ich vorhin meinte: einfach mal glücklich sein, sich umschauen und sagen: "Ach Mensch, so grau ist es doch eigentlich alles gar nicht." Das war in Sibirien bei Schnee und Sonnenschein natürlich einfacher.
hessenschau.de: Also kann man zusammenfassend sagen: Weniger grau, dafür mehr blau-weiße Schranken und am liebsten mit Sonnenschein in 2026?
Sinizin: (lacht.) So kann man das sagen und so nehmen wir es am liebsten mit einem Aufstieg in die DEL. Und wenn wir es nicht schaffen, dann dürfen die Leute wieder über mich schimpfen. (lacht)
Nordrhein-Westfalen: SEK-Einsatz in Bochum: Mann von Polizei angeschossen

Die Polizei hat in Bochum auf einen 28-Jährigen geschossen. Der Mann hatte mehrere Autos beschädigt und ein Messer gezogen.
Spezialkräfte der Polizei haben im Bochumer Stadtteil Leithe am Samstagabend auf einen 28-Jährigen geschossen. Zuvor soll der Mann mehrere Autos beschädigt haben, wie die Polizei mitteilte. Als ein Zeuge ihn ansprach, soll der 28-Jährige ein Messer gezogen haben.
Spezialkommando der Polizei im Einsatz
Ein Notruf ging am Samstagnachmittag um 14.40 Uhr bei der Leitstelle ein. Zeugen meldeten den Mann auf der Berliner Straße, wo er bereits mehrere geparkte Fahrzeuge beschädigt haben soll. Die Polizei rückte mit zahlreichen Kräften aus, darunter auch einem Spezialeinsatzkommando.
Zugriff erst nach fünf Stunden
Die Beamten trafen den 28-jährigen Bochumer im Bereich Steeler Straße/Berliner Straße an. Erst nach fünf Stunden erfolgte gegen 20.25 Uhr schließlich der Zugriff. Dabei schoss ein Polizeibeamter auf den Bochumer.
Polizeipräsidium Essen untersucht den Fall
Der Mann werde derzeit im Krankenhaus behandelt, hieß es weiter. Die Ermittlungen in dem Fall hat aus Neutralitätsgründen das Polizeipräsidium in Essen übernommen.
Unsere Quellen:
- Polizei Bochum
- Nachrichtenagentur dpa
Rheinland-Pfalz: Telefonseelsorge Pfalz will mehr über Suizid sprechen

Menschen sollten mit ihren dunklen Gedanken nicht allein gelassen werden, finden Mitarbeitende der Telefonseelsorge in Kaiserslautern. Sie wollen mehr darüber reden.
In ungefähr jedem dritten Chat werden suizidale Gedanken geäußert. Das schätzt die ehrenamtliche Mitarbeiterin Andrea* der Telefonseelsorge Pfalz, die dort regelmäßig Chatnachrichten beantwortet. Vor allem junge Menschen meldeten sich lieber online statt am Telefon. "Das ist manchmal schon heftig", sagt Andrea*.
Suizid noch immer Tabu-Thema
Astrid Martin, Leiterin der Telefonseelsorge Pfalz, stimmt diesem Eindruck zu. Auch sie nimmt Anrufe und Nachrichten von Menschen entgegen, die sich Hilfe suchen. "Selbstverletzungen oder Selbstmordgedanken sind ein typisches Thema in der Pubertät", sagt Martin.
Das ist die eine Erklärung. Grundsätzlich sei das Thema Suizid aber noch immer eines, über das nicht offen gesprochen werde. Das möchte die Leiterin der Telefonseelsorge ändern. "Das Thema Suizidalität ist Teil unserer Gesellschaft." Sehr viele Menschen hätten solche dunklen Gedanken. Martin glaubt: "Je mehr darüber geredet wird, desto mehr Menschen können wir vielleicht davor bewahren, diesen Schritt zu gehen."
Telefonseelsorger aus Kaiserslautern hören zu
Ganz konkret will Martin dem Thema deshalb im kommenden Jahr erneut eine eigene Veranstaltung widmen. Im Jahr 2025 hatte die Telefonseelsorge Pfalz am Weltsuizidpräventionstag dazu Vorträge von verschiedenen Einrichtungen und Initiativen organisiert.
Außerdem helfe die tägliche Arbeit der ehrenamtlichen Mitarbeitenden. "Die Menschen brauchen jemanden oder etwas, das diese dunklen Gedanken durchbricht", sagt Astrid Martin. "Da sein", ergänzt ihre Kollegin Andrea*. "Und zuhören." Das sei ihr Auftrag als Telefonseelsorgerin. Ratschläge gebe sie nicht, aber sie stelle Fragen: "Was tut Ihnen gut? Wer könnte helfen? Was kann man selbst tun?"
Anzahl der Anrufe 2025 gestiegen
Die Telefonseelsorge Pfalz ist rund um die Uhr zu erreichen. Rund 80 Ehrenamtliche arbeiten aktuell in Kaiserslautern, um das zu ermöglichen. Aber: "Wir sind immer am Limit", berichtet die Leiterin Astrid Martin. "Wir legen auf und haben direkt den nächsten Anrufer in der Leitung."
Die Anzahl an Anrufen im Jahr 2025 sei im Vergleich zum Vorjahr angestiegen - um rund 500 Anrufe. Das liege allerdings daran, dass 12 neue Seelsorger mit ihrer Ausbildung fertig geworden wären und somit mehr Anrufe entgegengenommen werden konnten. Im Februar 2026 startet eine neue Ausbildungsrunde.
Saarland: Bürgerbusse im Saarland hoffen auf dauerhafte Förderung

Wie die ehrenamtlichen Bürgerbusse im Saarland in Zukunft gefördert werden, ist derzeit offen. Drei Jahre lang hatte die Landesregierung die Projekte gefördert. In diesem Jahr wurden die vorerst letzten Fördergelder ausgezahlt.
Die Bürgerbusprojekte im Saarland wünschen sich eine dauerhafte finanzielle Unterstützung durch das Land. Das Verkehrsministerium teilte dem SR mit, das sei ein Ergebnis einer Analyse.
Die 2019 veröffentliche Bürgerbus-Richtlinie sei explizit für Pilotprojekte konzipiert gewesen. Die Förderdauer sei daher auf drei Betriebsjahre begrenzt worden. Coronabedingt seien einige Projekte später gestartet. Inzwischen sei bei allen die Förderung ausgelaufen.
Über eine dauerhafte Förderung werde bei der Änderung der Richtlinie entschieden.
Umweltministerium mit Entwicklung der Bürgerbusse zufrieden
Nach dem Ende der Landesförderung für die saarländischen Bürgerbusse hat das Verkehrsministerium eine positive Bilanz gezogen.
Es teilte dem SR mit, das Angebot entwickele sich gut. Die Fahrgastzahl steige vom ersten zum zweiten Jahr und bleibe dann meist stabil. Bei manchen Bürgerbussen steige die Fahrgastzahl auch danach weiter. Überwiegend ältere Menschen nutzten die Bürgerbusse. Auch mobilitätseingeschränkte Personen nähmen das Angebot in Anspruch.
Viele Menschen engagierten sich ehrenamtlich bei den Bürgerbussen. Die Gemeinden unterstützen die Projekte finanziell.
Acht ehrenamtlich betriebene Bürgerbusse im Saarland
Im Saarland gibt es derzeit acht ehrenamtlich betriebene Bürgerbusprojekte. Nach Angaben des Umweltministeriums fahren Bürgerbusse unter anderem in Kirkel, Püttlingen, Gersheim und Mandelbachtal. Außerdem gebe es Bürgerbusse in Tholey, Eppelborn, Wallerfangen und Großrosseln.
Das Ministerium teilte dem SR mit, weitere Gemeinden hätten nach einer Förderung gefragt. Konkrete Initiativen für neue Bürgerbusprojekte seien allerdings derzeit nicht bekannt.
Nach dem ersten Aufruf des Ministeriums hatten sich 20 Kommunen um ein Bürgerbusprojekt beworben.
Sachsen: Kulturjahr 2025 in Sachsen: Kulturhauptstadt, Wismut-Kunst und Mosaik-Jubiläum

Blickt man auf das Kulturjahr 2025, leuchtete da vor allem Chemnitz. Die Kulturhauptstadt Europas hat gezeigt, was Kultur als Motor für eine Region bedeuten kann. Dem gegenüber standen und stehen aber nach wie vor Kürzungen bei den Kulturausgaben. Trotz allem haben Kulturakteure den Menschen in Sachsen in diesem Jahr wieder unvergessliche Momente beschert. Eine Auswahl.
- Sächsische Ausstellungen machten 2025 u. a. von sich reden mit Meißner Porzellan und Wismut-Kunst.
- In der Musikwelt entdeckte man Bach für eine Ausgabe des Mosaik-Comics und feierte Schostakowitsch.
- Und immer wieder gab es in den Zeiten klammer Kassen Proteste gegen Einsparungen im Kulturbereich.
Mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier startete Chemnitz am 18. Januar in das für die Stadt so wichtige Kulturhauptstadtjahr. Fazit: Mehr als zwei Millionen Menschen kamen, um an den knapp 2.000 Veranstaltungen teilzunehmen. Zweifellos ein Erfolg – für die Stadt, für die Region, vor allem aber für die Chemnitzerinnen und Chemnitzer. Weshalb Christoph Dittrich, Generalintendant der Städtischen Theater Chemnitz und derjenige, der ursprünglich die Idee zur Bewerbung hatte, resümiert: "Hätsch ni gedacht!" Auf Augenhöhe in der europäischen Community drin zu stecken, sei ein beglückendes Gefühl, so Dittrich.
Wismut-Kunst in Zwickau, Kohlewelt in Oelsnitz
Ein Gefühl, das man auch in Zwickau verspürte, nachdem mehr als 15.000 Gäste die "Sonnensucher"-Ausstellung mit Werken aus der Kunstsammlung der Wismut gesehen hatten. Genauso im erzgebirgischen Oelsnitz, als nach jahrelangem Umbau endlich die neue "Kohlewelt", ein modernes Museum zum Steinkohlebergbau, eröffnet werden konnte.
Aber auch anderorts gab es Grund zu feiern – in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zum Beispiel den 70. Geburtstag des südafrikanischen Künstlers William Kentridge. Unter dem Titel "Listen to the Echo" wurden ihm gleich drei Ausstellungen gewidmet. Und zum Auftakt im September gab es in Dresden eine performative Prozession entlang des Fürstenzugs, dem sich weit über 1.000 Menschen anschlossen.
Neuer Generaldirektor für Kunstsammlungen Dresden
Nachdem sich Marion Ackermann zu Beginn des Jahres 2025 nach Berlin verabschiedet hatte, wurde Bernd Ebert neuer Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und wirbt für "Die blauen Schwerter – Meißen in der DDR". Den Zuspruch für die Ausstellung erklärte er mit der Anbindung an die eigene Historie, der Anbindung an die historischen Sammlungen in Dresden. Genau das würde das Publikum im Freistaat erwarten, so Ebert.
70 Jahre Mosaik, 100 Jahre Hannes Hegen
Zwei eng miteinander verwobene Jahrestage blitzten 2025 immer wieder auf. Zum einen war das der 100. Geburtstag des Grafikers und Comiczeichners Hannes Hegen, zum anderen das 70. Jubiläum der von ihm gegründeten Mosaik-Zeitschrift. Mit einer Inszenierung brachte man in Dresden im Theater am Wettiner Platz die Abenteuer von Dig, Dag und Digedag zu Ehren ihres Schöpfers auf die Bühne.
Im Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig wiederum beschäftigte sich eine Sonderschau mit dem nach wie vor anhaltenden Mythos des DDR-Comics. Und schließlich entdeckte auch die Neue Bachgesellschaft das Mosaik für sich und regte eine Sonderausgabe an, in der die Abrafaxe – die Nachfolger der Digedags – dem Komponisten Johann Sebastian Bach eine Woche lang über die Schulter schauten.
Bach und Schostakowitsch in Leipzig
Mit der Mosaik-Sonderausgabe wolle man auch junge Menschen begeistern, führt Peter Wollny, der Direktor des Bacharchivs, aus. Denn immerhin feierte die Bachgesellschaft in diesem Jahr ihren 125. Geburtstag.
Musikalisch widmete man sich in Leipzig in diesem Jahr auch Dmitri Schostakowitsch. Das Gewandhaus richtete ihm im Mai anlässlich seines 50. Todestages eine umfassende Werkschau aus. Ein zweiwöchiges Festival, bei dem Weltklasse-Musikerinnen und -Musiker die gesamte Bandbreite des russischen Komponisten boten: von den Sinfonien über Kammermusik bis hin zur Oper.
Proteste gegen Kürzungen im Doppelhaushalt
Musiziert wurde zur gleichen Zeit aber auch vor dem Sächsischen Landtag in Dresden. Vertreterinnen und Vertreter der Theater und Orchester machten dort ihrem Ärger über die geplanten Kürzungen im Doppelhaushalt 2025/26 Luft. Am Ende ging es glimpflich aus für die Kultur, viele der befürchteten Einschnitte konnten abgewendet werden. Daniel Morgenroth, Intendant des Gerhart-Hauptmann-Theaters Görlitz/Zittau und Vorsitzender des Sächsischen Bühnenvereins, sagte damals, es sei wie "Warten auf Godot". Schon vor zwei Jahren gab es ein Rettungspaket – und jetzt wieder. Das zermürbe die Menschen auf Dauer, so Morgenroth.
Eine dauerhafte Lösung ist aber nach wie vor nicht in Sicht. Auch nicht im kürzlich präsentierten Evaluierungsbericht zum sächsischen Kulturraumgesetz, das die Kulturförderung im Freistaat regelt. Vielmehr liest sich dieser Bericht wie eine neuerliche Absage an eine Dynamisierung der Mittel und mehr Geld für die Kultur. Bleibt zu hoffen, dass die viel beschworene Vielfalt sächsischer Kultur bei den allerorts klammen Kassen künftig nicht auf der Strecke bleibt.
Sachsen-Anhalt: Mann und Hund brechen auf Eisfläche in Halle-Ammendorf ein

In Halle ist es am zweiten Weihnachtstag zu einem größeren Rettungseinsatz gekommen. Wie die Stadt mitteilte, war ein Mann mit seinem Hund auf einer Eisfläche der Weißen Elster eingebrochen und ins eiskalte Wasser gestürzt.
Ein Mann und sein Hund sind am zweiten Weihnachtstag auf der Weißen Elster in Ammendorf ins Eis eingebrochen. Nach Angaben der Stadt Halle ereignete sich der Vorfall gegen Mittag in Höhe der Schafbrücke. Die Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Halle rückten sofort aus. Auch ein Rettungshubschrauber kam zum Einsatz.
Der Mann konnte aus dem eiskalten Wasser geborgen und dem Rettungsdienst übergeben werden. Er wurde anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Der verletzte Hund kam zur Behandlung zu einem Tierarzt.
Stadt warnt vor dünner Eisschicht
Die Stadt Halle warnt eindringlich vor dem Betreten von Eisflächen. "Das Eis ist nicht tragfähig und kann unvermittelt brechen – mit lebensbedrohlichen Folgen", heißt es in einer Mitteilung.
Hamburg: Wetterdienst warnt erneut vor Glätte auf Hamburgs Straßen

In Hamburg ist es seit gestern Abend stellenweise wieder glatt - zum zweiten Mal infolge. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte eine Glätte-Warnung herausgegeben - sie gilt nun bis 13 Uhr.
Es war die zweite Glatteis-Nacht in Hamburg, in der der Winterdienst der Stadtreinigung ausrücken musste. Insgesamt 150 Einsatzkräfte und -Fahrzeuge waren unterwegs, um die wichtigsten Straßen, Radwege und Busbuchten zu streuen, sagte Sprecherin Anna-Maria Jeske zu NDR 90,3. "Der Einsatz hat bis heute Morgen um 8 Uhr angedauert. Er war nötig, weil durch den Regen vom Vortag die Böden sehr nass waren und die Temperaturen in der vergangenen Nacht wieder unter den Gefrierpunkt gesunken sind." Der DWD hatte am Samstagnachmittag erneut eine Glätte-Warnung herausgegeben. Sie gilt nun bis 13 Uhr.
Zwar könnte es glatte Stellen auf Straßen geben, die Eisdecke auf der Alster ist aber noch sehr dünn. An der Außenalster in der Hohenfelder Bucht brach heute früh ein Mann ins eiskalte Wasser ein. In dem Becken am Hamburger Kanu Club wollte er bei minus zwei Grad testen, ob die Eisdecke schon trägt. Ein Jogger bemerkte das und zog den Mann aus dem Wasser. Der Rettungsdienst brachte ihn ins Krankenhaus.
Plötzliche Glätte am Freitagabend
Bereits am Freitagabend hatte plötzliche Glätte Fußgänger, Rad- und Autofahrer überrascht. Der Winterdienst der Stadtreinigung war von Freitagabend bis Samstagvormittag mit rund 50 Fahrzeugen im Einsatz, um zu streuen. Vor allem auf Hauptstraßen, Brücken und an Bushaltestellen. Außerdem waren 80 weitere Kräfte zu Fuß unterwegs, ebenfalls um zu streuen. Der Einsatz dauerte bis zum späten Samstagvormittag. Dann entspannte sich die Lage. Unterdessen war die Hamburger Feuerwehr seit dem Abend zuvor zu rund 90 glättebedingten Einsätzen ausgerückt.
Zwei Unfälle auf der A25
Wegen der Glätte kam es zu Stürzen von Passantinnen und Passanten, außerdem gab es Autounfälle. Ein besonders schwererer Unfall wurde von der Polizei am Freitagabend auf der A25 Höhe Curslack gemeldet. Dort waren demnach beim Bremsen zwei Autos zusammengestoßen und in die Leitplanke gerutscht. Vier Personen wurden leicht verletzt. Laut Polizei ereignete sich kurz danach auf der A25 ein weiterer Unfall, bei dem zwei Menschen leicht verletzt wurden. Die Autobahn war wegen der Unfälle zwischen Geesthacht und Curslack rund zweieinhalb Stunden gesperrt.
Winterdienstzentrale seit September besetzt
Seit Ende September ist die Winterdienstzentrale der Hamburger Stadtreinigung bereits besetzt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben seitdem Abläufe geübt und zum Beispiel Räumschilde an die Fahrzeuge montiert. Auch die Kies- und Salzsilos sind laut Stadtreinigung gut gefüllt.
Streumaterial und Salzlösung
Tonnenweise Streumaterial und Hunderttausende Liter Salzlösung warten demnach auf ihren Einsatz. Zusätzlich gibt es Anlagen, die bei Bedarf pro Stunde über 7.000 Liter Salzlösung produzieren können. Hunderte Einsatzkräfte stehen bereit, um bei Winterwetter Hamburgs Straßen zu räumen und zu streuen. Bei einer entsprechenden Wetterprognose löst die Stadtreinigung eine Rufbereitschaft für sie aus. Sie sichern auch viele Radwege und Tausende Bushaltestellen und Fußgängerüberwege. Auf den Gehwegen müssen die Anliegerinnen und Anlieger Schnee und Eis aber selbst entfernen. Dabei darf kein Salz verwendet werden - nur Sand oder Granulat. Schnee muss dabei sofort nach Ende des Schneefalls beseitigt werden. Bei Glätte muss sofort gestreut werden.
Mecklenburg-Vorpommern: Von Rostock in die Antarktis: Forschung im Zeichen des Klimawandels

Eis, keine wirkliche Dunkelheit, monatelange Abgeschiedenheit: Im antarktischen Sommer arbeitet ein internationales Forschungsteam im Weddellmeer - auf der Suche nach Antworten auf die Veränderungen am Südpol.
Mit einem selbstgemalten Bild ihres Sohnes im Gepäck und der Familie im Herzen hat die Rostocker Polarforscherin Heike Link Kurs auf einen der entlegensten Orte der Erde genommen. Ziel ihrer Reise ist die Antarktis - genauer: das Weddellmeer. Ein vom Menschen nahezu unberührter Lebensraum und zugleich ein sensibler Indikator für den Klimawandel. Bis Februar wird das Forschungsschiff "Polarstern" unterwegs sein - für die Wissenschaft bis ans Ende der Welt.
Forschung am Rande der Welt
Seit Jahren untersucht die Biologin an der Universität Rostock die Folgen des Klimawandels im Südpolarmeer. Ihr Fokus liegt auf den kleinsten Bewohnern des Ökosystems: Mikroorganismen im Meereis, in der Wassersäule und am Meeresboden. Besonders im Blick: der antarktische Krill, ein winziger Krebs mit enormer Bedeutung für die gesamte Nahrungskette.
"Wir wollen den gesamten Lebensraum erfassen", so Link. Vom Meereis über Mikroalgen und Mikroorganismen bis hin zum Meeresboden. Entscheidend sei, wie viel organisches Material dort unten ankommt und was sich verändert, wenn das Eis schwindet.
Mit der Polarstern ins Weddellmeer
Fast zwei Monate lang leitet Link die internationale Expedition an Bord der "Polarstern", dem Forschungseisbrecher des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven. Rund 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten dort gemeinsam, analysieren Proben, diskutieren Ergebnisse und dokumentieren ihre Beobachtungen bereits während der Fahrt.
Am 15. Dezember startete die Expedition von Namibia aus in Richtung Antarktis. Mit an Bord auch Versorgung für den Forschungsstützpunkt: Container mit Ausrüstung und Technik, Proviant - tiefgekühlte und frische Lebensmittel sowie Brennstoff - 70 Tonnen Kerosin und 52 Tonnen Polardiesel. Das Zielgebiet: die Neumayer-Station III im Weddellmeer. Eine Region, von der lange angenommen wurde, dass sich das Meereis hier besonders stabil hält.
Ein Eisgürtel mit Fragezeichen
Doch genau diese Annahme gerät ins Wanken. In den vergangenen drei Jahren ist das antarktische Meereis deutlich zurückgegangen. Auch in Regionen, die als vergleichsweise widerstandsfähig galten. Welche Folgen das für das Ökosystem hat, ist noch offen. Umso wichtiger seien regelmäßige Messungen und Proben, betont Link. Nur langfristige Datenreihen könnten zeigen, wie tiefgreifend die Veränderungen tatsächlich sind.
Weihnachten im Eis
Heiligabend hat das Team im Meereisgürtel verbracht. Gearbeitet wird dennoch. Weihnachten machte im Forschungsalltag keinen Halt. Schon auf dem Weg in die Antarktis steht ein anspruchsvolles Programm an, mit Einsätzen bis spät am Abend und früh am Morgen. Auch an Silvester und Neujahr wird gearbeitet - mit Probenentnahme und Auswertung.
Da stellt sich einem schnell die Frage, wann, so fernab der Zivilisation der erste Tiefpunkt erreicht ist. "Tatsächlich ist es so, wenn die Wissenschaft gut läuft, dann kommt man da gar nicht zu, drüber nachzudenken. Wenn natürlich auch die Arbeit auf dem Schiff auf Grund von mehr Eis doch mal schwieirg wird, denkt man auch mal daran, ach, jetzt wäre es doch schön, wieder nach Hause zu kommen", so Link im NDR Interview. Doch durch die ganze Arbeit vorab und mit dem Ziel vor Augen, möchte man diesen Plan dann auch erfolgreich ausführen, erklärt Link weiter.
Navigation zwischen Risiko und Erkenntnis
Die Verantwortung für das sichere Vorankommen trägt unter anderem Kapitän Felix Kentges aus Rostock. Moderne Satellitenbilder erleichtern die Navigation, doch im Eis bleibt jede Route ein Abwägen. Einerseits ermöglicht das zurückgehende Meereis natürlich schnellere Wege, andererseits birgt auch gerade diese Dynamik vor allem später gen Westen auch Risiken für Schiff und Crew.
Forschung als Grundlage für Schutz
Die Expedition ist bereits die vierte dieser Art. Für die Wissenschaftler geht es dabei um mehr als reine Erkenntnis. Die gesammelten Daten könnten auch eine Grundlage liefern für politische Entscheidungen - etwa zum Bestand von Schutzgebieten. Die Antarktis gilt als eine Art Lebensversicherung für den Planeten Erde, sagen Forscher. Ob diese Versicherung greift, hängt auch davon ab, wie entschlossen Politik und Gesellschaft handeln.
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Schleswig-Holstein: Exotische Haustiere werden für Tierschutzzentren in SH zum Problem

Schlangen, Schildkröten und andere exotische Tiere werden in Privathaushalten in Schleswig-Holstein beliebter. Tierschutzzentren kritisieren, dass diese Tiere am Ende immer häufiger bei ihnen landen.
"Die Lage ist so schlimm wie seit zwei, drei Jahren nicht mehr", sagt Patrick Bouncour vom Tierschutzzentrum Weidefeld bei Kappeln (Kreis Schleswig-Flensburg). "Wir sind nicht das Sammelbecken der Nation." Die Unterbringung exotischer Tiere sei nur eine Notfalllösung. Nach Angaben des Tierschutzbundes Schleswig-Holstein und der Zentren stoßen Tierheime und Auffangstationen zunehmend an ihre Grenzen.
Exotische Tiere: Große Herausforderung für Auffangstationen
Es sei ein Mix aus fehlender Weitsicht und Profitgier, meint Bouncour. Bei Trend-Zuchtlinien - etwa bei Königspythons - steigen viele ein, bis der Markt kippt. Dann fallen die Preise, Tiere landen günstig im Onlinehandel. Viele Exoten benötigen aber eine besondere Haltung und sind teilweise genehmigungspflichtig. Die Unterbringung dieser Tiere stellt auch die Artenschutzzentren vor große Herausforderungen. Im Tierschutzzentrum Weidefeld wird für einen Serval gerade eine Voliere umgebaut - Kostenpunkt rund 35.000 Euro, finanziert durch Spenden. Solche Fälle binden Platz und Geld, das den Zentren an anderer Stelle fehlt.
Auch im Artenschutzzentrum bei Pinneberg landen zunehmend behördlich beschlagnahmte Tiere. Jüngstes Beispiel sind 13 verwahrloste Silberfüchse, für die bislang kaum geeignete Unterbringungsmöglichkeiten gefunden wurden.
Mehr Kontrolle für Zucht und Haltung
Zwar ist die Zucht vieler Wildtiere unter bestimmten Bedingungen erlaubt - doch Patrick Bouncour fordert strengere Regeln und eine lückenlose Nachverfolgbarkeit der Herkunft, auch im Onlinehandel. Der Tierschutzbund Schleswig-Holstein verlangt zudem eine Registrierungspflicht für alle privat gehaltenen Tiere. Beide Seiten sprechen sich für eine bundeseinheitliche Regelung aus. Unter anderem sollte es eine Positivliste von exotischen Tieren geben, die überhaupt zu Hause gehalten werden dürfen. Zugleich appellieren sie an Interessierte, sich vor der Anschaffung zu fragen, ob sie einem Exoten dauerhaft gerecht werden können.

